Als im Jahre 1924 die drei Gründer des „Dreier Rates“ Karl Reis, Gustaf Maasch und Otto Lohner mit einer Droschke beim Rathaus in Karlsruhe vorfuhren und eine Botschaft abgaben mit der Bitte, der K’her Stadtrat möchte doch dafür sorgen, dass auch in unserer Stadt der Karneval zu neuem Leben erwache und der Spätere Präsident Gustaf Maasch eine humorvolle Ansprache an das Karlsruher Volk auf dem Marktplatz hielt, war es der Anstoß zur Gründung des „Dreier Rates“, einer Abteilung des Männer-Gesangvereins „Sängerlust“ Karlsruhe, die dann auch an Fasnacht im Jahre 1925 im damaligen “Gottesauer-Schlößle“ mit einer Eröffnungssitzung vollzogen wurde. Der erste Präsident der KGO war Gustaf Maasch.
Am Anfang waren es die Drei, die mit viel Mut, Eleganz und Humor anno 1925 den Karneval auch in unserer schönen Oststadt bodenständig machten.
Im Jahre 1934 wurde aus dem Dreierrat ein „Siebenerrat“ und nach einer Aussprache im Jahre 1937 entschloss man sich die Karnevals-Gesellschaft-Karlsruhe-Ost aus der Taufe zu heben, was in einer großartigen Prunksitzung im ausverkauften „Burghof“ geschah. Diese Prunksitzung, in der aus dem Siebenerrat ein „Elferrat“ wurde, fand bei dem damaligen Verkehrsdirektor der Stadt Karlsruhe und Regierungsbaumeister Brunich vom Verkehrsverein Karlsruhe großartige Aufnahme.
Am 11. 11. 1939 mußte vom Karneval Abschied genommen werden, denn der 2. Weltkrieg hatte bereits begonnen und viele die dem Humor verschrieben waren wurden Soldat. Bis zum Jahre 1947 war viel Leid und Entbehrung über die damaligen Aktiven hereingebrochen. Doch die alten Karnevalisten die 1925 den Startschuss gegeben haben ließen sich nicht entmutigen und waren mit Witz und Humor dabei, das Haus der Fröhlichkeit wieder neu aufzubauen.
Es wurden alle Jubiläen begangen die anstanden: So zum 30sten, zum 33sten, zum 40sten, 44sten etc.etc Im Jahre 1991 wollte die Gesellschaft ihr 66stes Jubiläum begehen, das leider wegen der "Golf Krise" ausfallen musste. Es wurde daher um ein Jahr verschoben.
Die Gesellschaft kann über all die Jahre hinweg eine stolze Zahl von Büttenrednern vorweisen. Der erste Büttenredner der KGO war gleichzeitig deren 1. Präsident, Gustaf Maasch, er trat in der Gestalt eines armen, dümmlichen, von Wanzen geplagten, aber liebenswerten "Daniel Knochenberger" auf. Im Laufe der Zeit wurde aus der Einzelfigur eine ganze Familie. In den sechziger Jahren traten dann Hans Jägel, dessen Narrenkappe im Warthturm zu Speyer, im Fasnachtsmuseum, liegt, und Hellmuth Schottmüller die Nachfolge als "Knochenberger junior" an. Sie waren die Stars in den Sitzungen.
Als Symbol-Figur der KGO kam Anfang der fünfziger Jahre der "Till" auf den Plan, der die Gesellschaft über mehrere Jahre hinweg über Karlsruhe hinaus bekannt gemacht hat. Er hat in seinen Büttenreden alles glossiert was in der Stadt, insbesondere im Stadt-u. Gemeinderat, geschehen ist. An die Stelle des "Till" trat im Jahre 1984 die "Oststadtschlapp" in der Person von Marilyn Kalesse die bis heute der KGO erhalten ist.
Nicht zu vergessen unser Berni Weber und Karl Vehmann. Berni, ein Energiebündel, nur 1,55m groß, brachte es 1958 fertig, die Schwarzwaldhalle in einen Hexenkessel zu verwandeln. Er agierte meist als Feuerwehrmann oder Kanonier. Karl Vehmann war ein Ur-K’her Gewächs ............
Zu den absoluten Höhepunkten der Sitzungen in den Jahren 1955-1975 emporgestiegen waren die "Drei Hobby´s" (Wolfgang Binder,Werner Koch u. Herrmann Stirm). Mit ihren Gesangsparodien zogen sie immer wieder das KGO-Publikum in ihren Bann. Im Jahre 1967 gründete Erich Eichsteller die "Oststadt-Singers". Durch ihren Erfolgsschlager "Karlsruh hat e´Bohnestang" wurden sie sehr populär, besonders zur Zeit der Bundesgartenschau. Eine markante Figur der Oststadt-Fasenacht ist der Burgmarschall den auch einige der Aktiven verkörpert haben. Hier denke ich an den unvergessenen Max Stern, der auch bei den „Oststadt-Singers“ meistens als Lili Marleen auftrat
Eine wichtige Gruppe innerhalb der Auftretenden waren unsere Damen, diese Gruppe bringt seit 1963 bühnenreife Leistungen als Tanz- oder Gesangsdarbietungen. Im Jahre 1998 entwickelte sich hieraus die Phantasygruppe deren geistiger Vater unser jetziger „SIER“ (Sitzungs-u.Ehrenpräsident) Hardi Vogel ist
1974 wurde unter der Leitung von Heinz Holzwarth und Kurt Streib das "Karlsruher Ganoven Orchester", später "Brigande-Bänd" gegründet.
Die KGO wird durch drei Ehrenpräsidenten repräsentiert. Der jetzige Ehren-Präsident, Hardi Vogel ist gleichzeitig seit 27 Jahren unser Sitzungspräsident, der die KGO sehr zum Vorteil auch nach außen vertritt. Zur Kampagne 1999-2000 kam eine Jugend-Tanzgruppe, die „Gazy-Girl’s“, mit Ihren Trainerinnen Christina Gabriel/Viktoria Keuken, zum Verein, welche auch außerhalb der Fasnachtskampagne bei verschiedentlichen Veranstaltungen die KGO nach außen hin vertritt. Leider löste sich diese Gruppe im Jahre 2003 aus Zeitmangel der beiden Trainerinnen wieder auf.
Im April im Jahre 2000 hat sich unter der Leitung eines Aktiven Elferrates eine neue Gruppe gebildet, die Dodderdabber, eine Guggenmusik der besonderen Art. (Diese Gruppe wird an anderer Stelle genauer beschrieben - www.dodderdabber.de)
Ich bedanke mich bei all denjenigen, die geholfen haben, aus der "KGO" das zu machen was sie heute ist: Eine Karnevals-Gesellschaft die bodenständige Karlsruher Fasnacht macht.
Thomas Kalesse, Präsident
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